AdvoCard – Kürzt und zahlt trotzdem nicht

In einer Owi-Sache schicke ich meine Rechnung per Fax an AdvoCard. 11 Tage später ein Telefax von dort:

Auf die bereits entstandenen und voraussichtlich noch entstehenden Gebühren und Auslagen haben wir einen Pauschalbetrag von 371,88 € angewiesen.

Das, nicht verehrte AdvoCard, ist in mehrfacher Hinsicht Unsinn:

– „voraussichtlich noch entstehende Gebühren“ waren nicht Gegenstand meiner Gebührennote.
– „haben wir angewiesen“ ist schlicht gelogen, jedenfalls ist bis heute (weitere 17 Tage später) (!) – noch keine Zahlung eingegangen.
– „Pauschalbetrag“ und 371,88 € ist ein Widerspruch in sich.

De facto bleibt die angekündigte Zahlung um 95,20 € hinter meiner Gebührennote zurück. Diese Differenz irgendwie zu erklären, hat man bei AdvoCard natürlich nicht nötig. Also mit Telefax vom 11.12.2009 entsprechend nachgefragt. Reaktion? Keine! Auf erneute Erinnerung vom 19.12. kommt heute (28.12.) endlich eine spezifizierte Abrechnung, eingeleitet mit dem denkwürdigen Satz:

die von uns zu übernehmenden Kosten haben wir wie folgt abgerechnet:

„Die von uns zu übernehmenden Kosten“ – Hört, hört! Tatsächlich hat man sich erlaubt, die einzelnen Gebühren jeweils um ca. 25 % zu kürzen. Wie hieß es doch noch in der Kostendeckungszusage?

„… übernehmen wir die Kosten der anwaltlichen Vertretung nach dem RVG“

Und der § 14 RVG spricht von Bestimmung der Gebühr durch den Rechtsanwalt, nicht durch die Rechtsschutzversicherung – aber das werden manchen Gesellschaften wohl nie kapieren.

8 Responses to “AdvoCard – Kürzt und zahlt trotzdem nicht”

  1. anonymisiert sagt:

    Die AdvoCard, ist das nicht der Laden Versicherer, dem es gelungen ist, den DAV vor seinen Werbekarren zu spannen und der quasi Vermittlungsprovisionen an Neukunden zahlt, die Rechtsanwälte an diesen Versicherer vermakeln?

    Vorteile für die Mandanten der DAV-Mitglieder
    Und auch für noch nicht rechtsschutzversicherte Mandanten bietet die Kooperation Vorteile: Entschließt sich ein Mandant während eines aktuellen Rechtsstreits dazu, zur Absicherung zukünftiger Streitfälle einen Rechtsschutzvertrag für den privaten Bereich mit Advocard abzuschließen, zahlt die Advocard direkt an den Mandanten “ nach Vorlage einer Kostenrechnung “ 50,00 EUR für den aktuellen Fall.

    Quelle: Werbung der AdvoCard

    Die AdvoCard scheint’s echt nötig zu haben. Kürzt hier die Rechnungen und zahlt an anderer Stelle Provisionen.

    Und der Vorstand des DAV trägt dieses Gebahren auch noch mit. 🙁 Viel unseriöser geht’s eigentlich nicht.

  2. anonymisiert sagt:

    Hallo, wenn Sie mögen, schicken Sie mir doch mal die Kostenrechnung – natüprlich anonymisiert und die Begründung. Vielleicht fällt mir ja noch was ein :-). MfkG, D.Burhoff

  3. anonymisiert sagt:

    Für die Vermittler können schlechte Versicherungen auch gefährlich werden:
    http://www.polizei-waldshut-tiengen.de/PDWaldshuttiengen/Presse/Pressemitteilungen/20091229.pdf
    Seit Oktober kam es zwischen zwei Versicherungsnehmern und einem 24
    Jahre alten selbstständigen Versicherungsmakler wegen angeblicher
    Vertragsschwierigkeiten zu verbalen Streitigkeiten und Beleidigungen. Diese
    mündeten nun in einen tätlichen Angriff durch die 34 Jahre und 20 Jahre alten
    Männer gegen den Versicherungsmakler. (…)

  4. anonymisiert sagt:

    @Karlheinz
    Soweit der Versicherungsmakler Schadensersatzansprüche gegen seine Kunden geltend machen möchte, dürfte wohl kein Rechtsschutz bestehen.
    Der Schadensersatz-Rechtsschutz ist nicht ausreichend, § 2 a) ARB, da aufgrund der vertraglichen Beziehungen der Rechtsschutz im Vertrags- und Sachenrecht im Unternehmensbereich vorrangig und damit notwendig ist. Dieser wird aber nur sehr selten versichert.

    http://www.gdv.de/Downloads/allg_Bedingungen_fSV/ARB_2009_Stand_06_09-oG_%282%29.pdf

    Dagegen kann die Verteidigung der unzufriedenen Versicherungsnehmer gegen den Vorwurf der gefährliche Körperverletzung dem Spezial-Straf-Rechtsschutz unterfallen.

  5. anonymisiert sagt:

    Am 22.11.2009 habe ich der Advocard meine Gebührenrechnung per Post übersandt. Man kann sagen, das war ein Fehler. Denn auf die Zahlungserinnerung vom 12.12.2009 teilt man mit, die Rechnung liege nicht vor. Daß unangenehme Briefe auch immer auf geheimnisvolle Weise auf dem Postweg verschwinden… Die umgehend noch einmal per Fax übermittelte Rechnung ist bis heute nicht beglichen.

  6. anonymisiert sagt:

    Daß irgendwelche Post bei der Advocard nicht ankommt, ist immer im Bereich des Möglichen – komisch, daß es niemand sonst gibt, bei dem so viel Post nicht ankommt. Das Faxen nutzt aber auch nicht immer, denn auch die kommen bei der Advocard nicht immer an. Da hilft Ihnen auch nicht, wenn Sie eine ok Sendebericht haben. Ist halt so bei dem Laden …

  7. anonymisiert sagt:

    Reichen Sie Ihre Kostennoten doch einfach mal über uns Vermittler, falls im jeweiligen Fall zutreffend, ein.
    Unsere Faxe „kommen“ da irgendwie ohne Ausnahme „an“… 😉
    Schon komisch.

    Wie sieht’s denn rechtlich aus mit den Fax-Sendeberichten? Für Kündigungsnachweis bei den Versicherern reicht das meist…

    Als Neuling auf dieser Website interessant und erstaunlich zu lesen, welche Probleme die AdvoCard den RAs so macht. Die Vermittlerseite kann eigentlich – auch im Leistungsfall – nur von Zufriedenheit von allen Seiten berichten.

    PS: Dass dieses Thema schon ein gutes Jahr auf dem Buckel hat ist mir bewusst. Dennoch ist es hier eben passend.

  8. anonymisiert sagt:

    Na toll was ich da so über die Advocard lese macht mir richtig Angst.Vor allem jetzt wo ich sie dringend brauchen könnte…da mein Abeitgeber mir einfach zwei Monatsgehälter nicht zahlen will und behauptet ich als Teilzeitkraft hätte nur eine Woche Urlaub im Jahr.Das ich im Recht bin weiß ich aber da Risiko tragen den Anwalt aus eigener Tasche bezahlen zu müssen, lohnt sich bei meinem Gehalt einfach nicht.Hab schon so oft gelesen das die Advocart erst eine Bewilligung schickt und dann, wenn man einen Anwalt hat und Kosten entstanden sind, die Bewilligung wieder zurück ziehen…traurig ist das…..