Archive for September, 2006

Recht billig: Die ARAG

Donnerstag, September 28th, 2006

Aus einer Pressemitteilung der ARAG von vorgestern:

„Wie jede andere Haushaltsware wird der ARAG Rat & Tat-Rechtsschutz in eigenen Verkaufsregalen in den Penny-Märkten zu finden sein. […].
Der Kauf der Versicherungspolice ist unkomliziert. In einer Verkaufsbox sind der Versicherungsschein, die Leistungsbeschreibung und die Versicherungsbedingungen des ARAG Rat&Tat Rechtsschutzes verpackt. Der Kunde nimmt die Box mit zur Kasse und erhält mit seinem Kassenbon eine persönliche PIN-Nummer. Von zu Hause aus kann er seinen neuen Versicherungsschutz per Post, Fax oder Internet bei der ARAG aktivieren. Bereits einen Tag nach der Registrierung ist der Rechtsschutz wirksam.”

Wie schön. Damit wird zumindest deutlich, wieviel Wert die Versicherer selbst auf eine kompetente Beratung ihrer zahlenden Kundschaft vor – und vor allem auch nach – Vertragsabschluß legen…

Wer sich einen vertiefenden Eindruck von der Kampagne unter dem Motto „Geiz ist geil – und Recht ist billig“ verschaffen will, wird hier fündig.

Zum Thema – und den naheliegenden Motiven für den auch andernorts momentan zu beobachtenden Kunden-Fischzug der Rechtsschutzversicherer äußert sich auch die „Süddeutsche Zeitung„:

„Verbraucher sollten sich beim Kauf von Versicherungen ausführlich beraten lassen, sagt Lilo Blunck, Geschäftsführerin beim Bund der Versicherten. Ihr komme diese Verkaufsaktion der Arag wie ein Ramschverkauf von Policen vor Inkrafttreten der neuen Beratungspflichten vor.

Im Verlaufe des nächsten Jahres werden mit der Umsetzung der Vermittlerrichtlinie neue Pflichten für Versicherungsverkäufer eingeführt, dazu zählt die Anfertigung von Beratungsprotokollen. „

Und spätestens dann werden wohl die 400-Euro-Kräfte an der Kasse mal zur Nachschulung müssen…

ADAC – „Sture Arroganz“ …

Mittwoch, September 27th, 2006

… wirft ein Kollege dem ADAC in einem Posting vom 25.08.06 vor. Folgender Fall zeigt, wie recht er hat:

Der ADAC hatte Deckungszusage für die Klage eines Mandanten erteilt, die leider abgewiesen wurde. Den eingehenden Kostenfestsetzungsbeschluss hatte ich postwendend dem ADAC mit der Bitte zugeleitet, für den Mandanten umgehend Zahlung an die Gegnervertreter zu leisten. Hierauf forderte der ADAC mich auf, ihm die ergangene Entscheidung zukommen zu lassen, obwohl ich bereits in meiner Deckungsanfrage in Fettschrift darauf hingewiesen hatte, dass derartige Tätigkeiten *nicht* Gegenstand meines Mandats seien. Ich bat deswegen, man möge sich die Entscheidung vom VN übersenden lassen.

Wochen später forderten die Gegnervertreter über mich den Mandanten zur Zahlung des Erstattungsbetrags auf. Ich verwies darauf, dass ich den ADAC längst zum Ausgleich aufgefordert hatte und leitete die Zahlungsaufforderung gleichzeitig an den ADAC weiter. Die Gegnervertreter haben mir nun mitgeteilt, der ADAC habe die Forderung bis auf ihre Zwangsvollstreckungsgebühr bezahlt und weitere Zahlungen mit der Begründung abgelehnt, ihn treffe an der verspäteten Zahlung keine Schuld. Verantwortlich sei vielmehr ich, da ich mich geweigert hätte, das Urteil herauszugeben.

Man fasst es nicht!

Allianz – inkompetent und schlafmützig

Mittwoch, September 27th, 2006

Hatte ich nicht kürzlich erst ein Lob an die Allianz verteilt: schnell und unkompliziert? Die Allianz die kann’s auch anders:

Nachdem eine fantasievolle (inkompetente?) Sachbearbeiterin meine Deckungsanfrage vom 07.08.09 mit Vorschussforderung abschlägig beschieden hatte, weil der Kauf von Aktien (die der Mandant bezahlt, aber nier erhalten hatte) „Spiel- und Wettverträgen“ vergleichbar sei (mein Posting vom 24.08.06), war nach Frau Inkompetent nun Herr Schlafmütze an der Reihe. Der hat zwar mit Schreiben vom 24.08.06 die Deckungszusage erteilt, zum Ausgleich meiner Vorschussrechnung vom 07.08.09 war er – trotz zweier Weckversuche des Mandanten – bislang nicht in der Lage. Tja, dann muss nun eben geklagt werden.

Wieviele Mitarbeiter muss die Allianz kündigen, um von den gesparten Gehältern angeforderte Vorschüsse zahlen zu können?

AdvoCard

Dienstag, September 26th, 2006

Auch hier von mir ein dickes Lob für die AdvoCard. Nach Deckungsanfrage vom 21.09.2006 kommt schon am 26.09.2006 die Einstandszusage – ohne Brimborium – per Fax.

Phantasievolle Concordia und maßvolle Polemik

Dienstag, September 26th, 2006

Eine richtig tolle Idee hatte der Sachbearbeiter Herr H. bei der Concordia.

Wir (mit Sitz in Berlin) haben den Auftrag erhalten, unseren Berliner Mandanten gegen einen Bußgeldbescheid der Stadt Bielefeld zu verteidigen. Auf unsere Deckungsanfrage teilt uns der Herr H. von der Concordia mit:

Da es in Fällen der Verteidigung wegen Verletzung einer Vorschrift des Straf- oder Ordnungswidrigkeitenrechts erforderlich ist, dass der beauftragte Anwalt am Ort des zuständigen Gerichts wohnhaft oder bei diesem Gericht zugelassen ist, können wir die Kosten Ihrer Vertretung nicht tragen.

Kann mir bitte jemand ein paar maßvolle polemische Argumente liefern, wie ich diesem groben Unsinn entgegen treten kann?

Herr H. liefert noch eine fall-back-Lösung:

Um dem Versicherungsnehmer entgegenzukommen, stellen wir allerdings anheim, dass Sie uns nach Abschluss der Angelegenheit einmal Ihre Kostennote vorlegen. Wir werden dann eine Beteiligung auf freiwilliger Basis überprüfen.

Und – freundlich im Tonfall – kümmert er sich auch gleich um die Notwendigkeiten:

Bitte teilen Sie uns in diesem Zusammenhang mit, wie das Verfahren ausgegangen ist und welche Tätigkeiten Sie im Einzelnen für den Versicherungsnehmer wahrgenommen haben.

Ich frage mich, nach welchen Kriterien die Leitung der Schadensabteilung ihre Sachbearbeiter auswählen – und bin gespannt auf die Reaktion.

Der Roland räumt auf

Freitag, September 22nd, 2006

Daß der Roland durch sein unmögliches Regulierungsverhalten seine Kunden vergrault und Neukunden zu Abschlüssen bei seriösen Unternehmen treibt, ist (hier) bekannt.

Eine weitere Methode, den Umsatz zu reduzieren, beschrieb Thomas Klotz in seinem RA-Blog bereits im März 2006. Der Versicherer kündigt den Vertrag mit einer Versicherungsnehmerin, nachdem sie 33 Jahre lang ihre Beiträge an den Roland gezahlt hat.

Der ROLAND und die Akteneinsicht Teil XXX

Donnerstag, September 21st, 2006

Es nimmt kein Ende mit dem Roland. Die Deckungszusage in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren wird erteilt. Am 4. August schicke ich die Kostenforderung über die 12 Euro Akteneinsichtspauschale an den Roland mit der Bitte um Begleichung direkt an die Gerichtskasse. Wirklich jede andere mir bekannte Rechtsschutzversicherung überweist diese Kosten an die Gerichtskasse. Ist ja auch wirklich nicht notwendig, dass der stolze Betrag von 12 Euro erst auf mein Konto wandert und dann weiter geschickt wird.

Am 14. September trifft hier die Mahnung der Gerichtskasse ein. Nun werden 16 Euro gefordert. Der Roland hüllte sich in Schweigen und hat nicht gezahlt. Darauf hin fordere ich die RSV erneut auf, die Kosten nunmehr zu begleichen.

Dann erreicht mich folgendes Schreiben:

„Wir haben an Sie die 12 Euro ebenfalls zur Anweisung gebracht. Eine direkte Anweisung an die Gerichtskasse werden wir von hier aus nicht vornehmen. Wir verweisen entsprechend auf den diesbezüglichen Schriftwechsel aus Parallelverfahren“

Die Mahnkosten von 4 Euro wurden nicht angewiesen. Es ist nicht zu fassen, dass der Roland glaubt, ich würde die Mahnkosten übernehmen, die dadurch entstanden sind, dass der Roland im Geheimen macht bzw. nicht macht, was er will. Es ist kein Zufall dass der Roland in diesem Blog einen „Spitzenplatz“ einnimmt.

Allianz – schnell und unkompliziert

Dienstag, September 19th, 2006

So macht die Zusammenarbeit mit dem Rechtschutzversicherer Spaß:

14.09.06 Deckungsanfrage mit Vorschussersuchen um 21:15 Uhr (!) per Fax an die Allianz

15.09.06 Deckungszusage per Fax um 19:54 Uhr eingegangen

19.09.06 der Vorschuss ist auf meinem Konto

Dickes Lob!!

überraschung von der Advo Card

Dienstag, September 19th, 2006

Es geht offensichtlich auch anders. Mein Fax mit Bitte um überweisung der Vorschußrechnung, mit der Terminsgebühr die bald anfallen wird, in einer OWi-Sache ging am letzten Donnerstag an die Advo Card.Es sind die Mittelgebühren angesetzt worden.

Am Montag darauf erhalte ich eine Fax, daß der Betrag überwiesen wird.

Und ich hatte mit mindestens zwei Schreiben zur Begründung der Mittelgebühr oder Kürzungen der Vorschußrechnung gerechnet.

Da hat die Advo Card mich doch angenehm überrascht.

Großes Lob an die ÖRAG

Donnerstag, September 14th, 2006

Rechtsschutzversicherungen machen öfter Probleme bei einer Deckungsanfrage in Ordnungswidrigkeitenangelegenheiten für ein technisches Sachverständigengutachten. Dies gilt insbesondere wenn bereits ein vom Gericht bestellter „Haus- und Hofgutachter“ tätig war. Nicht so bei der ÖRAG. Deckungsanfrage nachmittags um 17.00 Uhr per Fax raus und schon um 18.11 Uhr trifft hier die Deckungszusage ein. Sehr lobens- und empfehlenswert.